Im Einzelhandel ist der Strukturwandel im vollen Gang: Das Onlinegeschäft setzt den stationären Handel unter Druck. Warenhäuser, einst Platzhirsche der Innenstädte, kämpfen heute um das Überleben. Damiano Quinto ist Bundesfachgruppensekretär für den Einzelhandel bei der Gewerkschaft ver.di. Mit ihm hat unser Bundessprecher Jan Richter über die aktuelle Situation und zum politischen Mandat der Gewerkschaften im Einzelhandel gesprochen.
Sozialstaat – Mehr Brutto für mehr Netto!
„Es ist allerhöchste Zeit, mit dem Ammenmärchen aufzuräumen, dass Sozialabgaben eine Belastung wären. Das sind sie nur für Arbeitgeber, für Beschäftigte bedeuten sie Schutz. Sie sind Bestandteil des Lohns, den Arbeitgeber immer gern senken wollen, das erhöht schließlich ihren Profit“, sagt Susanne Ferschl, stellvertretende Fraktionsvorsitzende von DIE LINKE im Bundestag, im Interview mit unserem Bundessprecher Jan Richter. Eine Kurzfassung des Gesprächs ist in der aktuellen Ausgabe unserer Zeitung. Hier ist das ganze Gespräch: Ganzen Beitrag lesen »
Strategie 2020: Perspektive abhängig Beschäftigter stärken
Die hohen Verluste bei den Wahlen 2019 – insbesondere in den ehemaligen ostdeutschen Hochburgen – haben zu Recht eine Strategiedebatte in unserer Partei ausgelöst. Statt personeller Fragen muss DIE LINKE klären, wo sie hinwill. Diese Aufgabe fällt in eine Zeit riesiger gesellschaftlicher Umbrüche: Klimawandel, Strukturveränderungen im Industriesektor, Digitalisierung, Dekarbonisierung, ein Anwachsen prekärer Arbeit, eine tiefe Krise des traditionellen Parteiensystems und nicht zuletzt der Aufstieg des Autoritarismus. Jeder einzelne dieser Umbrüche ist historisch, zusammengenommen aber bedeuten sie den Beginn einer Periode tiefer gesellschaftlicher Veränderungen. Die Verluste der LINKEN haben also nur bedingt etwas mit den Entscheidungen Einzelner zu tun, sie entbinden jedoch die politischen Gremien nicht von ihrer Verantwortung, strategische Antworten auf diese veränderten politischen Konstellationen zu suchen. (…)
Bundessprecher:innen-Rat 2019-2021
Am 9.11. wurden folgende Bundessprecher:innen und gewählt: Jana Seppelt, Ulrike Eifler, Christiane Tenbensel, Monika Heim, Jan Richter, Stephan Marquardt, Ingo Meyer und Torsten Steidten.
Ganzen Beitrag lesen »Bundesdelegiertenkonferenz 2019
Die BDK beginnt am Samstag, den 9. November um 11:00 Uhr und endet am Sonntag, den 10. November um 12:45 Uhr. Wir tagen im Rosa-Luxemburg-Saal im Karl-Liebknecht-Haus, Kleine Alexanderstr. 28 in 10178 Berlin.
Neben den Wahlen des Bundessprecher*innen-Rats und der Delegierten für die Parteitage der kommenden zwei Jahre, haben wir v.a. zwei inhaltliche Diskussionen geplant:
- Strategie-Debatte 2020: Wir wollen gemeinsam mit euch darüber diskutieren, welche Schwerpunkte wir als B&G setzen. Vorbereitend zu diesem Punkt verweisen wir auf unser Diskussionspapier „DIE LINKE muss die Perspektive der abhängig Beschäftigten stärken“
- Diskussion mit unserem Parteivorsitzenden Bernd Riexinger zur Zukunft unserer Partei, welche Lehren er aus dem letzten Jahr zieht und welche Herausforderungen und Zukunftsideen er sieht.
Die ausführliche Tagesordnung findet ihr hier:
Konzept zur Stärkung der Arbeitslosenversicherung
Ziel der Verbesserungen der Fraktion DIE LINKE im Bundestag zur Stärkung der Arbeitslosenversicherung ist es, möglichst viele Menschen gut gegen das Risiko der Arbeitslosigkeit abzusichern: Junge Beschäftigte sollen schneller einen Anspruch auf Arbeitslosengeld erhalten; langjährig Beschäftigte sollen davor bewahrt werden, nach kurzer Zeit in das Hartz-IV-System wechseln zu müssen.
Klaus Dörre: Wahlkämpfe für die Zukunft des Ostens führen!
Interview mit Klaus Dörre, Professor für Arbeits-, Industrie- und Wirtschaftssoziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Das Gespräch führte Jana Seppelt für die BAG Betrieb & Gewerkschaft.
BAG Betrieb & Gewerkschaft: Ihr habt im Lausitzer Braunkohlerevier den „O-Ton“ derjenigen eingefangen, die im Bergbau und bei der Energieerzeugung aus Braunkohle beschäftigt sind, weil der Eindruck bestand, dass die Sichtweisen der 8.000 Beschäftigten bisher ungenügend Berücksichtigung finden in der Gesamtpolitik. Ganzen Beitrag lesen »
30 Jahre Einheit: Zeit, dass sich was dreht
Von Jan Richter
30 Jahre nach Mauerfall haben Beschäftigte im Osten bei Löhnen und Renten noch immer das Nachsehen. Die Löhne liegen gut 20 Prozent unter Westniveau. Damit dies nicht voll in der Rente durchschlägt, werden Ostlöhne bei der Rentenberechnung auf Westniveau umgerechnet. Diese so wichtige Anpassung wird aber bis 2025 abgebaut. Da sich die Lohnunterschiede in den letzten 20 Jahren aber kaum verringert haben, ist anzunehmen, dass die Löhne im Osten auch über 2025 hinaus deutlich unter Westniveau bleiben. Das heißt für die Renten: Wer im Osten wohnt und arbeitet, erhält nicht nur bei gleicher Arbeit weniger Lohn, sondern später auch eine niedrigere Rente.
„Hoffentlich gibt es bald viel mehr von uns.“
Interview mit Daniel Zielke, BR-Vorsitzender bei Teigwaren Riesa, über die Arbeitsbedingungen und Stimmung im Betrieb, die ersten Schritte des Betriebsrats und die ersten Streikerfahrungen seiner Kolleginnen und Kollegen. Das Interview hat unsere Bundessprecherin Jana Seppelt geführt.
BAG Betrieb & Gewerkschaft: Du bist Gründungsmitglied des Betriebsrates, der vor einem Jahr gegründet wurde. Wie war der Weg vom Betriebsrat zu einem Haustarifvertrag unter dem Dach der Gewerkschaft NGG? Ganzen Beitrag lesen »
DIE LINKE muss die Perspektive abhängig Beschäftigter stärken
Diskussionspapier für den Parteivorstand, Juni 2019
Bei der Europawahl verlor unsere Partei DIE LINKE drastisch bei Arbeitern, Angestellten, Arbeitslosen und Rentnern – und das obwohl wir für uns in Anspruch nehmen, deren Interessen zu vertreten. Mit Verlusten von vier Prozent unter Arbeitern, einem Prozent unter Angestellten, zwei Prozent unter Rentnern und drei Prozent unter Arbeitslosen setzt sich ein Trend fort, der sich bereits bei vorangegangenen Wahlen angedeutet hatte. Anders als die LINKE verliert die SPD bei diesem Klientel verdientermaßen. Die AfD dagegen verbucht Zuwächse und wird massiv von Arbeitern und Arbeitslosen gewählt. Bei den Arbeitslosen schneiden selbst die Grünen besser ab als die LINKE. Wenn uns das Fundament unserer Wähler abhandenkommt, dann muss das die Partei und ihre Gremien zum Nachdenken bringen.